Qualifikation, Erfahrungen und Motivation Waffenhandhabung für Schauspiel in Film- und Fernsehen
Es liegt mir am Herzen, hier kurz klarzustellen, warum ich diese Dienstleitung anbiete und vor allem warum nicht. Zunächst zu meiner eigenen Qualifikation. Ich bin seit ich denken kann als Schauspieler in Film & Fernsehen tätig und habe immer wieder feststellen müssen, dass gerade im Umgang mit Schusswaffen schnell deutlich wird ob ein Schauspieler oder eine Schauspielerin vorher Erfahrungen im Umgang mit Schusswaffen gesammelt hat. Das fängt schon bei der Haltung an. Ist keine Übung vorhanden, ist das Kurzwaffen- oder Langwaffen Handling nicht gut und die Figur wird sofort unglaubwürdig.
Häufig sparen Produktionen sich die Fachkraft am Set oder das Coaching im Vorfeld ein, was sich aber sofort bemerkbar macht. Dafür muss man nicht zwingend Profi sein. Vor allem die amerikanische Filmindustrie schult seine DarstellerInnen so gut, dass wir auch als Zuschauer hohe Standards gewohnt sind. Unsere Sehgewohnheit entlarvt heutzutage schnell den Amateur im Umgang mit Schusswaffen.
Ich selbst bin schon seit sehr vielen Jahren Sportschütze, schiesse selbst dynamische Wettkämpfe (IPSC, International Preactical Shooting Competition), welche oftmals fehlerhaft als Combat Schiessen wiedergegeben werden und erst nach einer gesonderten Ausbildung ausgeübt werden dürfen. Grundsätzlich geht es um das Schiessen in einem Parcours, den man sehr schnell durchläuft und dabei unterschiedlichste Ziele scharf beschießt, was ein hohes Maß an Disziplin und können abverlangt.
Ausserdem bin ich gelernter Jäger (Fokus: Naturschutz und Wildhege) zertifizierter Schießleiter beim Bund Deutscher Sportschützen (BDS) in Berlin und habe natürlich entsprechende waffenrechtliche Befugnisse, Erlaubnisse (Waffenbesitzkarten) und Waffen (Pistolen, Revolver, Büchsen und Flinten). Wir schießen in Berlin in einem Verbund names Mixed Shooting Arts scharf in allen Disziplinen und mit Kleinkaliber und Großkaliber auf 5 – 300 m Distanz in Spandau im LLZ oder in Wannsee.
Ursprünglich bin ich für das Spielen im Bewegtbild selbst durch einen ehemaligen SEK Ausbilder im Umgang mit der Waffe geschult worden, habe mein Können jedoch durch viele Jahre eigener Erfahrung und den Austausch und das gemeinsame Training mit Berufswaffenträgern erheblich verbessern können.
Und was bin ich nicht? Ich bin kein Waffennarr, kein Trophäenjäger und kein radikaler Freak, der Waffen verherrlichen oder verharmlosen will! Also bloss keine Angst. Ich bin einfach ambitionierter Sportschütze und Schauspieler, der gern sein Wissen in die Branche weitergibt.
Qualifikation, Erfahrungen und Motivation Waffenhandhabung für Schauspiel in Film- und Fernsehen
Grundsätzlich ist fast alles möglich, dass die deutsche Rechtsprechung und das Waffengesetz hergibt. Selbstredend, dass ich mich an alle Gesetze halte.
Zunächst ist aber ein Grundverständnis und etwas „trockene“ Übung sehr hilfreich. So schaue ich genau nach und bring vorher zusammen mit dem Schauspieler, der Schauspielerin und/oder der Produktion in Erfahrung:
- Wie viele Skills die Figur an der Waffe haben soll.
- Mit was für Waffen sie agiert und an welchen Orten
- Um was für Waffen es sich genau handeln wird
- Wie werden diese ggf. getragen (Holster offen oder verdeckt, welche Art von Holster o. Gürtel etc.) oder transportiert.
- Zu welchem Einsatz kommen sie (werden sie abgefeuert, oder nur gehalten, auseinandergebaut etc.)
- Welche Bewegungen muss der Schauspielende durchführen und wird dabei geschossen, oder nur statisch.
- Wird ein Waffenmeister am Set sein
- Ist der oder die SchauspielerIn BrillenträgerIn
- usw.
Diese Punkte sollen nur einen groben Überblick vermitteln.
Übungen und trockenes Abschlagen mit Kurzwaffen und Langwaffen jeder Art sind möglich. Dennoch empfehle ich allen, die scharfes Schiessen glaubhaft darstellen möchten auch mal scharf Schiessen zu gehen und das kann ich natürlich nicht zuhause anbieten. Spezifische Szenenarbeit ist nur ausserhalb des Schießstandes möglich.
Scharfes Schiessen für Schauspieler & Schauspielerinnen zum glaubhaften Spielen beim Dreh o. auf der Bühne
Im Rahmen eines versicherten Schnupperschiessens ermöglicht der BDS mir die Mitnahme von nicht Mitgliedern zum Schießstand in Berlin-Spandau. Als Schießleiter und Standaufsicht sind dort alle zuvor vermittelten Sicherheitsanweisungen und Kommandos einzuhalten. Wohlbemerkt wird auf dem Schießstand scharf geschossen und nicht etwa mit Lasertac, Airsoft, Luftgewehren oder Ähnlichem.
Beim scharfen Schiessen bekommt man ein realistisches Gefühl im Umgang mit Schusswaffen und wird beim Spielen oder Drehen nicht mehr so „vom Schuss überrascht“. Allein das ist schon viel wert. Denn auch wenn am Set nicht scharf geschossen, sondern meistens mit Platzpatronen oder Ähnlichem, entsteht Lärm, Rückschlag und Aufregung. Übung hilft, hier Ruhe zu entwickeln. Bewegtes Schiessen ist in Deutschland nicht ohne weiteres an der scharfen Waffe erlaubt. Daher bleibt es am Stand beim statischen Schiessen. Aber dafür entwickeln alle TeilnehmerInnen ein sehr gutes Gefühl für die Arbeit mit Schusswaffen im Schauspiel.
Ich vermittle das Handling an der Schusswaffe sehr geduldig und gut und habe bislang immer durchweg positives Feedback erhalten.
Entwaffnungstechniken von Schusswaffen
Realistisch sind Entwaffnungen gegenüber Profis nicht. In der Hoffnung, dass niemand von uns jemals wirklich in eine vergleichbare Situation kommt, möchte ich zunächst bemerken, dass Personen, die professionell mit Waffen umgehen, idR nicht in Entwaffnungsdistanz kommen. Sie sind sich der vielseitigen leichten Möglichkeiten jemandem eine Waffe aus der Nähe abnehmen zu können bewusst.
Film- und Fernsehen ist jedoch anders. Dort werden solche Situationen gern gezeigt und das ist auch schön zu sehen, wenn man weiss wie es geht und die Schauspielerinnen das gut wiedergeben. Deshalb biete ich Entwaffnungstechniken von Schusswaffen als Zusatz an. Hier gibt es viele sehr anwendbare Techniken, aber auch Vorgänge, die man vor- und nach dem Entwaffnen beachten sollte und die es sich lohnt zu lernen. Auch hier ist einiges von Berufswaffenträgern (Militär und Polizei, Spezialeinheiten) übermittelt.
Den Entwaffnungskurs habe ich im Zuge eines Seminars als Modul schon mit so einigen namhaften Schauspielern und Schauspielerinnen durchgeführt und habe auch an dieser Stelle immer sehr positives Feedback bekommen.
Kampfchoreografie für Schauspieler und Schauspielerinnen
Das langjährige, sehr intensive praktische Training im Kampfsport, insbesondere Thaiboxen, Boxen, Kickboxen und Grappling, was dann irgendwann im MMA (Mixed Martial Arts) mündete, befähigt mich zusammen mit DarstellerInnen komplexe und schlüssige Kampfchoreografien zu erarbeiten, bei denen alle Beteiligten unverletzt bleiben, die aber nach ordentlich „Ramba-Zamba“ aussehen.
Ich bin als Mitglied der Gemmaf zertifizierter Punkterichter und war dort ein paar Jahre Verbandspräsident. Die jahrelanger Beobachtung von Kämpfen auf unterschiedlichstem Niveau ermöglicht mir Kämpfe auf sehr unterschiedlichen Niveau anzusetzen: Vom einfachen Strassenkampf zwischen zwei Betrunkenen, bis hin zu einem Kampf zwischen Profisportlern oder beruflich in Nahkampftechniken ausgebildeten Personen.
Im letzten betreuten Projekt „Kartenhaus“ (Kinofilm, Hofer Filmtage & Snowdance Festival) habe ich neben kleinerer Szenen eine 6 Minuten Kampfchoreo zwischen zwei MMA Wettkämpfern im Käfig konzipiert und choreografiert, die beim Publikum und Kennern sehr gut ankam.