Das Filmfest München aus eigener Sicht…
Wie läuft so ein Filmfest für einen Schauspieler wie mich ab? So mancher hat da komplett falsche Vorstellungen von. Ich kläre mal ein wenig auf.
Zunächst sollte man wissen, dass Hotels und Privatunterkünfte zum Filmfest preislich stark anziehen. Konkret heisst das: Sie kosten in etwa das vierfache vom Normalpreis. Übertroffen werden die Preise in München nur durch das Oktoberfest. Wer sich zur Wiesenzeit eine Unterkunft sucht, bezahlt die Teppichreinigung gleich mit. Darf sich dafür aber auch ausgiebig übergeben…
Ich bin jetzt das vierte Jahr zu Gast in München während des Festivals und suche mir immer, manchmal in Zusammenschluss mit Anderen, rechtzeitig über Airbnb eine Behausung. Das ist nicht glamourös, aber günstig. Ausserdem hat man dann auch eine Küche und kann sich mal selbst etwas kochen.
Damit ist schon mal das Wichtigste getan im Vorfeld. Wer zum Filmfest „nur“ Filme sehen möchte wirft dann einen Blick ins Programm und rechnet für sich durch wie viele Filme man sehen müsste, damit sich eine Akkreditieren lohnt. Wenn die addierten Ticketpreise über der Akkreditierungspauschale liegen, lohnt es sich, sich den Pass zu holen. Andernfalls kann man sich heute bequem online oder an den Kinokassen Tickets besorgen.
Außerdem sollte man beachten, dass die deutschen Filme und die, die preisverdächtig gehandelt werden oft früh ausverkauft sind…
Hat man das erledigt, muss man als Schauspieler schauen, welche Einladungen man hat und ob man noch auf weitere Veranstaltungen möchte, die im Rahmen des Filmfestes stattfinden. Bei denen trifft man vor allem das Fachpublikum. Das kann mal ein Vortrag sein, ein Training oder Coaching, ein Empfang, eine Verleihung, eine Gala, eine Podiumsdiskussion oder oder oder…
Manches kann man sich selbst organisieren, bei Anderem hilft die PR- oder Schauspielagentur. In meinem Fall hat mir meine PR-Agentur 8-einhalb viel geholfen und die Agentur magnet ergänzt. Um einiges habe ich mich auch selbst gekümmert.
2015 war ich nicht so lange vorort und hatte tagsüber einige Termine, daher kam ich weniger ins Kino als die Jahre zuvor. Was ich sehen konnte war: „La résistance de l’air“ (endlich mal wieder in Film in französisch) und „Meister des Todes„. Die Karten für den zweiten Film habe ich bei einem Gewinnspiel des Hofbräuhaus München gewonnen! Beide Filme waren interessant und haben sich gelohnt zu sehen…
Neben vielen halbprivaten und halbgeschäftlichen Terminen habe ich mich noch dort rumgetrieben um Kontakte zu knüpfen, Beziehungen zu pflegen, Menschen zu treffen und um mich blicken zu lassen:
- Director’s Cut, Sören Bauer Events. War ein schöner Auftakt auf der Prater Insel.
- Bernd Burgermeister Fensehpreis. Die VFF verleiht den Preis. Dort war ich diese Jahr zum ersten mal eingeladen. Hier sollte man spätestens eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn erscheinen, sonst kein Einlass mehr. Ich spreche jetzt aus Erfahrung.
- UFA Fiction Empfang, Ufa Fiction. Habe hier ganz viele „alte“ Kollegen getroffen. Bei der UFA fühle ich mich immer noch irgendwie zuhause.
- Movie Meets Media, Sören Bauer Events. Ich am etwas später zur MMM. Die Kollegen waren alle schon leicht angeheitert, was der Stimmung keinen Abbruch tat 🙂 Auch eine Institution zum Filmfest.
- Shocking Shorts Award, 13th Street und NBC UNIVERSAL Global Networks Deutschland GmbH. Auch hier war ich zum ersten, aber hoffentlich nicht zum letzten mal. Ganz toll.
- Sat.1 – Pro7 Brunch. Veranstalter natürlich Sat.1 & Pro7. Und auch hier habe ich viele und sehr nette Kollegen getroffen. Sowohl Schauspielkollegen als auch viele, die hinter der Kamera Ihre Fäden ziehen. Heiß, lecker und anregend war es. Ein guter Abschluss…
Alle Fahrten kann man im Sommer in München ganz wunderbar mit dem Fahrrad machen! Mein Fortbewegungsmittel Nr 1 dort…
Foto (v.l.n.r): 1. „Meister des Todes“ – Kino am Gast mit Wesley Howard. 2. UFA Fiction Empfang mit Producerin und Autorin Tina Jaschul. 3. Shocking Shorts Award mit Christoph von Friedl und Ilena Gwisdalla. 4. Directors Cut mit Schauspielkollegin Uta Kargel (Bild: Ralf Succo, Succomedia)